Unser Hofladen ist wie immer durchgehend geöffnet, auch über Festtage

Liebe Freunde des Freudentals

Ein weiteres Jahr begleiten wir dem Ende zu. Viele Wünsche und Erwartungen konnten vielleicht nicht erfüllt werden. Hin und Her gerissen mit einer ungewohnten, oder bald schon gewohnten Situation welche unseren Alltag verfolgt.

Wir im Freudental versuchen aber dennoch unserem Ziel, einen nachhaltigen und für die Ernährungssicherheit der Region, kleinen Bauernhof aufzubauen. Nach wie vor ist es schwierig dem Überangebot der Grossverteiler mit ihrer Preispolitik, Globalen Zukauf (aussersaisonal) und den menschlichen Angewohnheiten gerecht zu werden. Wir müssen wieder lernen auch ohne Zara, Amazon, Google, Apple, und alle anderen Glücklich zu sein.

Wahrscheinlich bedarf es einer weiteren globalen Kriese, um uns kleine Direktvermarkter auf ein überlebenssicheres Niveau zu heben. Denn wir sind überzeugt, dass wir kleine unabhängige nicht in Europa integrierte Schweiz bei neuen Kriesen, ev. Schwierigkeiten bekommen könnten unsere Ernährung, oder besser die unserer Fleischtiere (Futter), sicherzustellen.

Aus den oben kurz beschriebenen Gründen resultieren bei uns folgende Projekte, resp. treiben wir diese weiter voran.

  • Permakultur Lebens, Lust & Kultur Garten (PLLKG)

Hierzu beabsichtigen wir eine Hektare unseres Weidelandes in einen Gemüse Obst und Waldgarten umzuwandeln. Alexandra hat hierzu einen wunderbaren Plan in Handzeichnung erstellt. Weiter arbeite ich mit Pro Natura zusammen um das Projekt zu bewilligen. Sobald die Bewilligungen da sind werden wir loslegen. Wir hoffen dann schon eine gute Handvoll Interessenten zu haben, welche mit uns das Projekt zum laufen bringen. Wer dabei ist, soll sich nahezu 100% aus unserem Garten und Hof ernähren können. Ob Schaffhausen bereits soweit ist, kann ich nicht sagen, aber hoffen wir es. Das Endziel, wäre, dass die nachhaltigen Gärtner der Region als Genossenschafter den ganzen Hof übernehmen können. Die Tendenz nach wie vor ist, dass viele sich selber ernähren wollen, nachhaltig in die Zukunft gehen und die Welt verändern wollen, aber ohne zu viel Arbeit. Dazu kann ich sagen, dass ein solches Projekt für Familien und Kinder, sowie älteren und Paaren, eine ungemeine Kraft und Bildung einer sozialen Gemeinschaft für eine befreite und nachhaltige Zukunft darstellen kann.

  • Holabox Direkte Direktvermarktung von Pestizid-, Giftfreien und Tierwohl garantierenden Bauern aus der Region

Seit diesem Monat ist die Holabox für einen mehrjährigen Standort im alten Busdepot an der Tösstalstrasse 86 in Winterthur angekommen. Die Rückmeldungen der Kunden sind fantastisch. Wir für unseren Teil unterhalten die gesamte Technik der Holabox und liefern natürlich auch einzelne Produkte. Wir bleiben dran, und hoffen das dieses Projekt für die Region und andere durchstartet.

  • Unser Kassensystem, mit neuem Release

Mehrere Anfragen aus der ganzen Schweiz für unser für Direktvermarkter entwickeltes Self-Checkout Kassensystem sind am Laufen. Wir arbeiten an der Perfektionierung des Systems und können bereits im Januar ein weiteres ausliefern. Dies ermöglicht es den Bäuerinnen endlich ein zeitsparendes und zeitgemässes Kassensystem, mit Buchhaltung, Inventar und vielen anderen Gadgets für den Hofladen einsetzen zu können.

  • Weniger Fleisch, mehr Geflügel

Wie angekündigt und begründet in unserem vorhergegangenem Newsletter, beenden wir unsere geliebte Turopolije Schweine Zucht, vorerst. Dafür werden wir die CO2 und ernährungsfreundlichere Geflügelzucht ausbauen. Die Erfolge unserer Truten-, und Entenzucht lassen sich sehen. Nach wie vor müssen wir Informationsarbeit leisten über Gewicht und Preis (billiges Fleisch=Tierfabrikfleisch) unserer Tiere, was wir natürlich gerne machen (gerne informieren wir über unsere Arbeit, Projekte und Produktion). Wir müssen auch hier die Traditionen brechen und uns von aufgepumpten, gemästeten Riesentieren verabschieden (zb. Truthahn). Den Spanier haben wir den Stierkampf ja auch abgesprochen. Wir müssen uns wieder dafür interessieren wie die Tiere gehalten werden, unseren Fleischkonsum reduzieren, und Fleisch wieder beim Bauern kaufen/bestellen. Nur so (und natürlich durch Abstimmen der kommenden Tierfabrikinitiative) können wir sicherstellen, dass die Nutztiere ein gerechtes Leben haben dürfen und wir mit gutem Gewissen Fleisch und Milchprodukte in der nachhaltigen Zukunft konsumieren können.

  • Eier-, Pouletproduktion

Wer mich kennt, weiss, dass mir das Geflügel am Herzen liegt. Aus oben beschriebenem Grund und darum, weil trotz sozialen Medien, die Bevölkerung anscheinend immer noch nicht durchgehend weiss, wie Geflügel und Ei in der Schweiz produziert wird, hierzu einen kurzen Abriss. Mastpoulet, die Tiere werden in 30-35 Tagen auf weit über ein Kilo gemästet/gepumpt. Auslauf und artgerechte Tierhaltung könnt ihr bei nahezu allen Labels grad mal vergessen. Einzig Demeter, achtet das Tierwohl und verwertet die Legehennen und zieht auch Bruderhähne auf! Beim Ei ist es noch schlimmer, (die Masthähne haben zumindest nach 35 Tagen ihr unermessliches Leid hinter sich). Jedes Jahr werden rund 3 Mio. Legehennen produziert, rund 2,5 Mio. Brüder werden dabei gleich nach dem Schlupf vergast. Die Hühner leben in bis zu 18’000der Ställen, und wenn Euch BIO vorgaukelt, dass diese täglich im Auslauf unter Obstbäumen flanieren können, ist dies leider unwahr. Nach rund einem Jahr werden nahezu alle rund 3 Mio. Legehühner entsorgt, vergast und weggeworfen. Dies, damit der Konsument zu Ostern und Weihnachten immer genug Eier hat. Natürlich können wir sagen, aber im Ausland ist es noch viel schlimmer. Aber wer will sich an den schlechten messen? Und hinzukommt, dass die Grossverteiler genau auch diese Eier und Poulets importieren. Seht Euch die vielen neuen Geflügelställe in Eurer Region an! Fragt die Bauern ob Ihr da mal reinschauen dürft.

  • Rette das Huhn

Am 18. Dezember haben wir zum zweiten Mal Hühner aus diesen unwürdigen Eierlegebetrieben übernommen. Nachdem wir letzten August bereits 15 Hühner übernommen haben und die Tragik damit noch eine Vorsetzung fand, möchten wir dennoch daran festhalten, solche Tiere zu retten, und ihnen noch die Gelegenheit zu einem Tiergerechten wenn auch kurzen Lebensabend zu verhelfen. Die im August aufgenommen Tiere konnten sich nach einem Monat im Stall einigermassen von ihrem lebenslangen Stress erholen. Nach dem Umsetzten der Tiere zu unserer Schaar draussen, ging es ziemlich schnell, das erste Huhn bekam Schnupfen und war tags drauf Tot. Eines nach dem anderen fing an zu niesen, starben und steckten meine Jungtiere damit an. Es war eine schlimme Zeit, und ich habe versucht zu retten was ging. Die Tiere, welche wahrscheinlich nie draussen waren und immer nur dieselbe Temperatur im Stall hatten, konnten nicht mit dem nassem Wetter umgehen. Diesmal bin ich vorgewarnt und hoffe, dass ich die 10 Hennen gut integrieren kann. Diese Tiere dürfen nicht geschlachtet werden, somit fällt das Suppenhuhn weg. Aber diese Tiere werden auch nicht wie unsere anderen Hühner länger leben als dass sie Eier legen. Denn sie fallen schon nach 2 bis 3 Jahren Tod um. Das Leben war für ein Jahr powerlegen und sozialisierungsstress viel zu anstrengend, um eine normale Lebensdauer zu erreichen.

  • Verwertet das Huhn

Ebenfalls werden wir ab kommendem Jahr Hühner aus Legebetrieben, welche jedes Jahr die Tiere wechseln, wahrscheinlich mit kleineren Betrieben bis zu ca. 100 Tieren, vor dem Entsorgen bewahren. Wir nehmen die Tiere und schlachten sie, um zumindest noch das Fleisch für unsere Ernährung zu nutzen. Das Projekt wird aufgegleist, um andere Betriebe zu animieren solche Tiere zu verwerten, um somit ihr Sortiment im Hofladen aufstocken zu können und den Food Waste zu minimieren. Geplant sind Hackfleisch/Hamburger, Chicken Nuggets und Suppenhuhn.

Ich hoffe, dass wir Euch mit unserem Weihnachts News Letter nicht gelangweilt haben, und freuen uns mit Euch einen nachhaltigen Weg in die Zukunft gehen zu können. Denn wir haben gelernt, dass das Leben nicht nur mehr einfach selbstverständlich sein muss, und wir vielleicht unsere Erstweltlebensart endlich an unsere Erde anpassen sollten. Die 4 Problem F’s unserer Erstwelt: Fliegen, Fleisch, Finanzen und Fummel!!!

Jetzt bleibt uns nur noch Euch ganz herzlich zu Danken. Danke für Eure Kundentreu. Danke für Euer Verständnis für alles. Danke an alle unsere Freunde, die uns gegenüber Geduld aufbringen. Danke unseren Familien für das, dass sie uns zu dem gemacht haben was wir heute sind. Danke Gott für unser grosses Glück.

Wir wünschen Euch und Euren Familien wunderschöne Feiertage, besinnlich trifft es dieses Jahr besonders, und ein fröhliches Neues Jahr. Bleibt gesund und geniesst Eure Liebsten. Gott beschütze Euch.

Von Herzen und tiefer Zuversicht Euer Freudentaler Freak Corner.

Thom